Julia Kristeva

bulgarisch-französische Literaturtheoretikerin, Psychoanalytikerin, Schriftstellerin und Philosophin; prägte 1967 den Begriff Intertextualität und gilt als wichtigste Vertreterin des Poststrukturalismus; Mitarbeiterin der avantgardistischen Literaturzeitschrift "Tel Quel" 1970-1982; Veröffentl. u. a.: "Des Chinoises", "La révolution du langage poétique", "Histoires d’amour", "Soleil noir: dépression et mélancolie", "Das weibliche Genie. Das Leben, der Wahn, die Wörter" (Trilogie zu Hannah Arendt, Melanie Klein und Colette), "Je me voyage. Mémoires"

* 24. Juni 1941 Sliwen

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Herkunft

Julia Kristeva wurde am 24. Juni 1941 in Sliwen/Bulgarien geboren. Ihr Vater, ein studierter Theologe, arbeitete als Buchhalter bei der Heiligen Synode der Bulgarischen Orthodoxen Kirche, war einerseits – entgegen der kommunistischen Doktrin – offenbar ein gläubiger Mensch, andererseits aber nach Ansicht von Insidern (FAZ, 10.4.2018) in Spitzeldienste für das Sowjetregime verstrickt.

Ausbildung

Nach dem Schulbesuch und dem Studium (Romanistik, Literaturwissenschaft) in Bulgarien wurde K. Aspirantin der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften (Institut für Bulgarische Sprache und Literatur) und Mitarbeiterin staatstragender Zeitungen wie "Jugend des Volkes". Wie der 1971 aus Bulgarien geflohene Schriftsteller Ilija Trojanow angibt (FAZ, 10.4.2018), konnte K. dank dieses im bulgarischen kommunistischen Regime konformistischen Werdegangs 1966 ...